Schmerztherapie Titelbild

Wozu benötigen wir eigentlich Schmerz?

Hat Schmerz eine nützliche Funktion?

Der Oberflächenschmerz warnt uns vor Gefahr und fordert uns zu unmittelbarem Handeln auf. Er lässt uns zum Beispiel von der heißen Herdplatte wegzucken und hält uns davon ab verletztes Gewebe zu belasten.  

Eingeweideschmerz ist ein Weckruf, um uns um das entsprechende Organ zu kümmern. Er regt uns an, den Arzt aufzusuchen.

Der Tiefenschmerz aus Muskeln, Knochen, Gelenken und Faszien, entsteht akut z.B. nach einem Sturz und geht bei entsprechender Behandlung auch relativ schnell wieder.

Das eigentliche Problem entsteht, wenn Schmerzen ihren ursprünglichen Warncharakter verlieren und chronisch werden.

Das passiert, weil das Gehirn ihn gelernt hat.

Kennst Du die 5 Komponenten von Schmerz?

  1. Die Wahrnehmung (Sensorik)
  2. Das Wegzucken (Motorik)
  3. Der Ärger (Psyche)
  4. Reaktion des Blutdrucks hoch oder runter (Vegetatives System)
  5. Danach haben wir gelernt vorsichtig zu sein. (Kognition)

Teufelskreis von Stress und Schmerz, zu finden auf S.63 im Buch von Christopher-Marc Gordon:

Leben ohne Stress und Schmerzen 2015 Fischer Verlag

In diesem Buch beschreibt Christopher-Marc Gordon die Interdisziplinäre Faszientherapie und gibt viele hilfreiche Anregungen zur Selbsthilfe.

„Wir wollen

  • Triggerpunkte beseitigen und so chronische Schmerzen ausschalten
  • Die Körperspannung korrigieren, um Muskelverspannungen zu beseitigen oder zu reduzieren
  • Und den Austausch zwischen intrazellulärer Matrix und den Zellen verbessern, indem wir den
  • Flüssigkeitsaustausch in der Matrix unterstützen.

Um all das zu erreichen, wollen wir

  • Die Produktion des Hormons DHEA (Dehydroepiandrosteron) ankurbeln, das unter anderem als Gegenspieler des Stresshormons Kortisol und als Ausgangssubstanz für die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen dient. Denn während der Körper das Kortisol im Laufe des Lebens in nahezu konstanten Mengen produziert, sinkt die Produktion von DHEA ab etwa dem 25. Lebensjahr rapide ab. Um dem Kortisol Paroli bieten zu können, brauchen wir folglich mehr DHEA;
  • Mögliche Verklebungen zwischen den Faszien aufheben und so die Steifigkeit des Gewebes reduzieren, die Elastizität verbessern und dadurch für mehr Beweglichkeit sorgen;
  • Über die Sinnesrezeptoren (Golgi, Pacini, Ruffini, freie Nervenendigungen) mehr Input in das Nervensystem einspeisen und so die Schmerzrezeptoren zum Schweigen bringen oder zumindest leiser stellen.“
Wenn selbst diese intensive Körperarbeit nicht zum gewünschten Erfolg führt, gibt es noch weitere Möglichkeiten die Peter Levine und Maggie Phillips in dem Buch Vom Schmerz befreit (Kösel 2012) vorstellen und die von Therapeuten genutzt werden die mit Somatic Experiencing (SE) arbeiten.

Levine und Phillips sind sich einig, dass es nicht nur einen Weg gibt chronische Schmerzen zu überwinden. Das entscheidende Puzzleteil ist der Beitrag des Betroffenen. Denn nicht die Methode selbst, sondern die individuelle Anwendung im Einklang mit den persönlichen Bedürfnissen, Überzeugungen, der Persönlichkeit und Erfahrung der betroffenen Person und des Therapeuten, führt letztlich zum Erfolg.

Aus diesem Grund möchte ich Dich einladen mit mir gemeinsam einen Weg zu erkunden der Dir aus dem Schmerz heraus hilft oder Ihn zumindest mildert.

Eine erste Übung besteht darin den Body Scan zu erlernen. Die Anleitung dazu findest Du hier:

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